Sonntag, 22. Juli 2012

6.Tag: Zurück nach Bella Italia


Da wir schon gestern nach einem Wetterbriefing uns entschieden hatten wieder schleunigst nach Norden zu kommen, bestätigte uns PCMet diese Vorhersage heute früh nochmals. Also ging es morgens wieder mit dem Airport Shuttle 1700 Fuß vom idyllischen Bol mit Partystrand hoch auf den Flugplatz an dem wir gerade noch den Abflug einer AUA Dash 8 verpassten hatten. Da ab morgen ein sehr stationäres Frontensystem in die Mitte Kroatiens einlaufen sollte, ging unser erstes Tagesziel vorerst wieder zurück nach Portoroz. Glücklicherweise konnten wir hier gleich die Pass- und Zollabfertigung erledigen. Jetzt stand nur noch Tanken, Flugplan aufgeben und den Flieger checken auf dem Plan. Während dem Rollen haben wir noch den Start auf der Piste 22 angefragt um über die "Klippe" abfliegen zu können. Nachdem wir heute mal wieder eine 90 Grad Seitenwindkomponente hatten, wurde der Request sogleich genehmigt. Nach dem Start hatten wir bereits nach 250ft Steigflug unsere erste Reiseflughöhe von 2000 Fuß erreicht. Diese mussten wir dann bis hinter Split halten, da wir unter dem Approach Sector bleiben mussten.
Kurz darauf durfen wir unseren Steigflug auf die geplante Reiseflughöhe von 6500ft fortsetzen. Grund hierfür war diesmal die angenehmere Temperaturen auf dieser Höhe, sowie der geringere Spritverbrauch. Nachdem wir von Pula Radar noch eine kurzfristige Änderung unserer Route bekommen haben, konnte man am Horizont schon die ersten Ausläufer von der kommenden Front erkennen. Im Anflug allerdings merkte man schon, dass der Wind sehr aufgefrischt ist und die Bahn auch noch gewechselt wurde. Nachdem der Flieger ordentlich von Turbulenzen durchgeschüttelt worden ist und ein bisschen mit der Höhe im Endanflug verschätzt haben, entschliessen wir uns gleich sicherheitshalber zum Durchstarten. Der zweite Anflug war deutlich stabiler und wir setzten mit dem üblichen Seitenwind nach 2:10 h Flugzeit in Portoroz auf.
Nach der Landung rollten wir gleich wieder zur Tankstelle um vermutlich das letzte mal den günstigen Sprit zu tanken. Geplant war Portoroz erstmal als Tagesziel und das Wetter abzuwarten. Aber erstmal gab es im Flugplatzrestaurant ein gutes Frühstück (Pasta), da wir in Brac nur noch Zeit hatten, um uns 3 Flaschen Wasser mitzunehmen. Nach dem Frühstück/Mittagessen gab es eine Lagebesprechung und wir überlegten wo es die nächsten Tage hingehen soll. Es stand dann doch ziemlich schnell fest, dass es wieder zurück nach Italien gehen soll. Das Wetter war zumindestens noch kein Problem bzw. zu diesem Zeitpunkt nur an der Küste. Na gut dann fliegen wir halt einfach direkt über die Adria. Jetzt musste nur noch ein geeigneter Flugplatz um Bologna gefunden werden. Bologna selbst ist gleich durchgefallen da zu groß dann ist aber Ferrera in die nähere Auswahl gekommen. Nach einem kurzen check auf eddh.de und einem Anruf am Platz sassen wir mit unseren Schwimmwesten (Daniel mit Poloshirt - das Gefühl war diesmal sehr gut!) wieder im Flieger. Abflug direkt Richtung Westen und Steigflug auf 5500ft. Der Überflug gestaltete sich als sehr lehrreich, da bei diesigem Wetter der echte Horizont nicht eindeutig erkennbar war und mit Wolken im Süden und blauem Himmel im Norden visuell nicht eindeutig navigierbar war. ADF, VOR und natürlich unserer Kurskreisel weisten uns sicher an das Ostufer Italiens, von wo aus wir direkt Richtung Ferrara in den Sinkflug übergingen. Ferrara Airfield ist ein wunderbarer Platz ohne regelmäßigen Informationsdienst. Zur Bestimmung der Landerichtung und um uns ein Bild des Landebahnzustandes zu machen überflogen wir den Platz. Auf die 09 ging es dann mit starken Turbulenzen nördlich des Platzes auf eine dürftig geflickte Asphaltpiste. Am Vorfeld wurden wir von einem Mitglied des lokalen Aeroclub herzlich empfangen. Die Mitglieder waren so freundlich, unseren Flugplan im AIS Milano zu schließen, da wir nur die Nummer von Rom hatten und dort nicht abgenommen wurde. Da sich im Westen und Norden bereits massive Wolkentürme aufbauten war es ein Selbstverständnis der Clubmitglieder uns einen Platz im Hangar anzubieten, den wir dankend und ohne Entgelt annahmen. Auch Landegebühren fallen hier in Ferrara nicht an. und als uns ein weiteres Vereinsmitglied dann noch in die Stadt zu unserer Unterkunft fuhr, stand für uns soweit fest, dass dieser Platz bei einem genauso reizvollen Städtchen wohl die Nummer 1 unserer bereits angeflogenen Plätze wird.














1 Kommentar: